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Erfahrungen als Militärbischof
Referent: Dr. Sigurd Rink, Ehem. Ev. Militärbischof, Leiter des Präsidialbereichs der Diakonie Deutschland
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Zum Inhalt des Vortrags:

Der Angriffskrieg der russischen Föderation gegen die Ukraine wirft zahlreiche Fragen auf. Wie steht es um die völkerrechtliche Legitimation? Wie haben christliche Denker über Jahrhunderte hinweg die Rechtfertigung von Kriegen beurteilt? Wie verhalten sich „gerechter Krieg“ und „gerechter Frieden“ zueinander? 

Der Autor hat als erster hauptamtlicher Bischof für die evangelische Seelsorge in der Bundeswehr („Militärbischof“) reiche Theorie- und Praxiserfahrung mit der Bundeswehr und ihren 15 internationalen Einsätzen gesammelt. In fast 200 Standortbesuchen im Inland und mehrfachen Besuchen in Afghanistan, Irak, Jordanien, Mali hat er gelernt, was es heißt, Krieg zu führen und den Frieden zu suchen. Dazu gehören die enormen Belastungen, denen Soldatinnen und Soldaten ausgesetzt sind. Nicht nur an Leib und Leben, sondern auch in ethischer und moralischer Hinsicht. 

Das Thema der Sinnfindung und Sinnstiftung eines Militäreinsatzes ist dabei von zentraler Bedeutung. Findet diese nicht statt oder ist der Soldat in Kampfhandlungen beteiligt, die Verletzung und Tod nach sich ziehen droht eine „moral injury“, eine moralische Verletzung, von der sich der Mensch nur schwer erholen kann. 

Die Bundesrepublik so wie andere Nationen mutet also dem Soldaten eine Menge zu. Hat der Arzt die Aufgabe, Menschen zu heilen, hat die Pfarrerin die Aufgabe, Menschen seelsorgerlich zu begleiten so hat der Soldat – am „scharfen Ende des Berufs“ die Aufgabe, Menschen, nämlich Soldaten gegnerischer Truppen kampfunfähig zu machen und im schlimmsten Fall zu töten. 

Wie lässt sich so etwas mit dem christlichen Glauben vereinbaren? 

Oder, mit Martin Luther gesprochen: „Können Kriegsleute in seligem Stande sein?“

 

Zur Person unseres Referenten:

Dr. Sigurd Immanuel Rink, geb. 20.10.1960 in Frankfurt am Main. Abitur an der Stiftsschule St. Johann, Amöneburg. Studium der Evang. Theologie in Marburg, Heidelberg und München. Gemeindepfarrer in Usingen und Königstein-Falkenstein. Persönlicher Referent von Kirchenpräsident Prof. Dr. Peter Steinacker und Pressesprecher der EKHN, 2002-2014 Propst (Regionalbischof) der EKHN für Süd-Nassau mit Dienstsitz in Wiesbaden, 2014-2020 (Eine Wahlperiode) 1. Hauptamtlicher Militärbischof der EKD mit Dienstsitz in Berlin, 2020 ff. Leiter des Präsidialbereichs der Diakonie Deutschland in Berlin. 

Lehrauftrag für Theologische Ethik an der Evangelischen Hochschule Darmstadt. 

Vorsitzender der Konvente der Evangelischen Akademie Arnodshain und Frankfurt bis 2014. 

Buchautor von: „Können Kriege gerecht sein?“, Ullstein-Buchverlage Berlin, 2019 

Letzter Debattenbeitrag: „Wenn Du den Frieden willst…“, FAZ, 27.12.2022, 1. Buch Politik, ganzseitiger Artikel mit Elisabeth Gräb-Schmidt und Wilfried Härle 

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Anmeldung und Kosten
Die Teilnahme für Mitglieder der Academie Kloster Eberbach ist kostenlos. Nicht-Mitglieder zahlen 5,- € Eintritt vor Ort. Bitte melden Sie sich über untenstehenden Link an.
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Ablauf
Die Vorträge im Rahmen der Eberbacher Impulse beginnen um 19.00 Uhr und dauern ca. 1 Stunde. Anschließend gibt es die Möglichkeit zur Begegnung.
Vor den Vorträgen findet bei den Eberbacher Impulsen um 18.30 Uhr eine Schweige-Meditation statt, ab 18.00 Uhr gibt es ein Vorgespräch zur Praxis der Meditation für Neueinsteiger oder generell an der Schweigemeditation Interessierte.
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Anfahrt
Der Veranstaltungsraum ist in der Regel der Raum „Brauhaus“. Der Weg zum Veranstaltungsort ist vom Innenhof des Klosters aus beschildert. Die Anfahrt zum Innenhof finden Sie hier.
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